Zwei späte Tore haben dem abstiegsbedrohten SV Ebersbach noch den Sieg im Landesliga-Derby beim TSV Bad Boll beschert. Petar Vidovic mit seinem 13. Saisontreffer (88.), die er nach langer Verletzung in der Vorrunde alle im Jahr 2022 erzielt hat, sowie Sebastian Aust in der Nachspielzeit ließen die Gäste vor 250 Zuschauern im Erlengarten jubeln. „In den ersten fünfzehn Minuten hatten wir Glück. Man hat bei uns die Nervosität gemerkt, was bei so einem wichtigen Spiel normal ist“, sagte SVE-Trainer Dinko Radojevic, „dann haben wir uns aber gefunden und in der zweiten Halbzeit das Spiel dominiert, denke ich. Ein Lob an meine Mannschaft, mit welcher Mentalität sie in dieser schwierigen Situation auch heute wieder Rückschläge weggesteckt und sich am Ende belohnt hat“. Mit den verpassten Bad Boller Möglichkeiten aus der Anfangsphase haderte TSV-Coach Jasko Suvalic hinterher: „In einer von diesen Aktionen muss ein Tor fallen. Ich bin enttäuscht, aber insgesamt war es heute vorne einfach ein Ausfall zu viel bei uns.“ Neben den verletzt fehlenden Stürmern Marcel Mädel und Matariz Darboe musste auch noch Yannick Ruther nach einer Viertelstunde angeschlagen vom Feld. Damit war vom erfolgreichen Boller Offensivtrio (42 Tore) nur noch Meksud Colic auf dem Platz. „Es ist schade für unsere Zuschauer. Auswärts holen wir die Punkte, zuhause leider nicht“, sagte Colic. „Nach den Einwechslungen haben wir es in der Schlussphase nicht mehr geschafft, für Entlastung zu sorgen. Und beim 0:1 haben wir mit einer Unstimmigkeit zwischen Torwart und Abwehrspieler mitgeholfen“, erklärte Suvalic.
Nick Strohmaier läutete nach einer Ecke mit einem Kopfball an den Pfosten eine turbulente letzte halbe Stunde ein. Der SV Ebersbach musste in der Schlussphase mehr Risiko eingehen und öffnete. Torhüter Lukas Konrad hielt gegen den prompt durchgebrochenen Sven Sönmez (73.). Auf der anderen Seite trat Moritz Gutmann zum Freistoß an, Alexander Lang lenkte den über die Mauer gezirkelten Ball noch an die Latte (82.). Direkt nach dem 0:1 feuerte Kim-Luca Quattrone einen Distanzschuss ans Ebersbacher Aluminium, der Ball sprang zurück ins Feld. Einen missglückten Ausflug von Torhüter Lang, der an der Mittellinie den Ball verlor, nutzte der SV Ebersbach in der Nachspielzeit zur Entscheidung. „Das Spiel war kämpferisch und lange Zeit ausgeglichen, beide hatten Chancen“, sagte Ebersbachs Moritz Roos, „zum Glück hat es mit dem Sieg geklappt, den wir unbedingt brauchten. Jetzt sind wir noch heißer und wollen die fünf Siege am Stück holen“.
TSV Bad Boll: Lang – Ceküc, Schöll, Strohmaier, Topolovec (78. Schropp), Unger, Feldmeier (78. Boni), Ruther (16. Quattrone), Sönmez, Müller (80. Seferovic), Colic.
SV Ebersbach: Konrad – Santini (53. Ujupaj), Brandner, Baumgartner, Roos, Kqiraj, Tamas, Aust, Falzone (70. Steinborn, 90.+2 Lansche), Gutmann, Vidovic.
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