Die Krise der Ebersbacher Fußballer geht weiter. Der Landesligist verlor gestern ein Spiel, das man nicht verlieren darf, auf eigenem Platz gegen die SSG Ulm mit 2:3 (1:1) und wartet seit sieben Spielen auf einen Sieg. „Die Situation ist nicht zu unterschätzen“, warnte der Sportliche Leiter Jürgen Schorstädt, „man kann über Verletzungspech und fehlendes Glück reden, aber es zählen die Punkte, und die haben wir nicht. Die erste Halbzeit heute war okay, da waren wir besser, aber in der zweiten Halbzeit war es zu wenig“.

Es waren vor 250 Zuschauern in Ebersbach wieder die üblichen Zutaten einer sportlichen Durststrecke. Der Ball sprang beim Abschluss von Roberto Forzano nach einer Viertelstunde von Latte und Pfosten nicht ins Tor, sondern raus. Auch ein Rückraumkracher von Moritz Roos in Durchgang eins landete nur am Lattenkreuz. Schon nach einer halben Stunde hatte Trainer Dinko Radojevic in Torhüter Timo Schurr und Moritz Gutmann zwei verletzte Spieler auswechseln müssen. Und das Ebersbacher Abwehrverhalten bei den Gegentoren spottete jeder Beschreibung. „Ulm hat hier kaum eine Torchance, schießt aber drei Tore. Bei allen sind wir eigentlich mit genügend Leuten in der Box, aber nicht in der Lage zu verteidigen“, schimpfte Radojevic. Bei seiner Mannschaft war gestern der Wille erkennbar, ob das für andere Tabellenregionen zusammengestellte Team aber Landesliga-Abstiegskampf kann, muss sich erst noch erweisen.

Die Gäste gingen durch Björn Hausser glücklich in Führung (22.). Weil Ulms Torhüter Patrick Apel den Ball fallen ließ und anschließend Berk Baybüyük im Strafraum festhielt, konnte Manuel Tamas noch vor der Pause per Foulelfmeter ausgleichen (42.). Die zweite Halbzeit gestaltete sich deutlich offener, weil nun auch die SSG Ulm öfter offensiv aktiv wurde. Eine Viertelstunde vor Schluss bekam der SV Ebersbach den Heimsieg auf dem Silbertablett serviert. Roberto Forzano legte im Strafraum für Babüyük auf, der die Gastgeber mit einem satten Schuss in Führung brachte (74.). Diese hielt jedoch nur sechs Minuten. Michael da Silva Malheiro durfte sich an der Strafraumkante ungehindert drehen und traf per Flachschuss aus eigentlich kaum möglicher Position ins lange Eck. Der SV Ebersbach konnte die defensive Unsicherheit nicht mehr abschütteln und kassierte gar noch das 2:3 . Der eingewechselte Niklas Kraus hielt einfach den Kopf in einen langen Ball (85.). In der Nachspielzeit sah Chris Baumgartner noch Gelb-Rot und wird nächste Woche in Neresheim fehlen.

SV Ebersbach: Schurr (31. Konrad) – Breit, Baumgartner, Lansche, Roos, Brandner, Seltenreich, Aust (71. Falzone), Gutmann (26. Baybüyük), Tamas, Forzano.