Ebersbacher Trainer stellt sich im Heimspiel selbst auf und muss eine 0:1-Niederlage akzeptieren.

Eine bittere und unverdiente 0:1-Heimniederlage kassierte Fußball-Landesligist SV Ebersbach gegen den TSV Buch.

Beim Blick auf den Spielberichtsbogen im Vorfeld der 90 Minuten im Strutstadion mussten die meisten Betrachter erst einmal ihre Augen reiben, denn Sportvereins-Trainer Dinko Radojevic erschien überraschenderweise in der Aufstellung der Ebersbacher Gastgeber. Die ersten 25 Minuten spielten sich meist zwischen den Strafräumen der beiden Landesligisten ab, beide Mannschaften waren zunächst auf der Suche nach ihrer Linie. So musste eine Standardsituation in der 26. Minute für die erste Torgefahr herhalten, doch Ebersbachs Keeper Timo Schurr war auf der Hut und drehte die Kugel bei der Möglichkeit der Gäste um den Pfosten.

In der 32. Minute konnte man sehen, dass der 43-jährige Radojevic nichts verlernt hat. Zuvor konnte sich Jozef Kqiraj schön durchsetzen und auf Flügelflitzer Berk Baybüyük passen, dieser legte ab auf Dinko Radojevic. Dessen erster Versuch blieb in der vielbeinigen Abwehr hängen und sein zweiter Versuch, seine Mannen in Front zu bringen, verfehlte nur um wenige Zentimeter das Ziel.

Durch unnötige Ballverluste baute der Gastgeber allerdings die nicht gerade übermächtigen Bucher auf und machte sich selbst das Leben unnötig schwer. Wenn einmal der Ball gut durch die eigenen Reihen lief, tauchte man gleich gefährlich vor dem Tor der Gäste auf, doch Baybüyük wählte die falsche Entscheidung. Anstatt selbst den Abschluss zu suchen, flankte der Ebersbacher Mittelfeldmann in der 41. Minute zu ungenau auf seine beiden Mitspieler, die damit nicht zum Zuge kamen.

Der SV Ebersbach kam nach dem Pausentee druckvoll aus der Kabine und verbuchte in der 49. Minute eine gute Einschusschance durch Jozef Kqiraj, doch dessen 22-Meter-Schuss konnte der Gästetorhüter mit Mühe am Tor vorbeilenken. Der Gastgeber drückte weiter und zwang die Mannen aus Buch zu Fehlern, wie in der 53. Minute, als Sebastian Aust frei zum Schuss kam, doch der Angreifer hatte sein Visier zu ungenau eingestellt. Der emsige Berk Baybüyük hatte nach einer Stunde Spielzeit den überfälligen Führungstreffer auf dem Fuß, doch auch sein Abschluss flog hauchdünn am Kasten vorbei. Die Gäste wurden schwer durcheinander gewirbelt, doch das Leder, einmal von Joel Lansche und das andere Mal erneut von Dinko Radojevic, wollte nicht den Weg ins gegnerische Gehäuse finden (66.).

Wie ungerecht Fußball sein kann, zeigte sich in der 85. Minute, denn jetzt gingen die Gäste mit ihrer ersten Offensivaktion im zweiten Durchgang mit 1:0 in Führung. Einen Eckball verlängerte Schrapp mit dem Kopf auf den langen Pfosten, wo Zeh stand und aus kurzer Entfernung das Leder ins Tor bugsierte. Zwar warf der SVE in den letzten Minuten alles nach vorne, aber der mehr als verdiente Ausgleich wollte einfach nicht fallen.Oliver Konya

SV Ebersbach:Schurr – Roos, Brandner, Seltenreich, Breit, Aust, Lansche (87. Falzone), Baybüyük, Kqiraj (87. Müller), Radojevic, Tamas.